Auftaktveranstaltung nach Maß

Peter Keglevic startet mit uns in's Jahr 2020

Aus Berlin angereist war der gebürtige Salzburger Autor und Filmregisseur, Peter Keglevic, um in der Lesbar seinen neuen Roman, Wolfsegg vorzustellen.Sein zweiter nach dem ebenfalls erfolgreichen Debüt, Ich war Hitlers Trauzeuge.

Die Berliner und die Österreicher seien sich charakterlich ähnlich. Locker irgendwie. Deshalb fühle er sich in seiner neuen Heimat, einem ländlichen gebliebenen Bereich zwischen Potsdam und der Hauptstadt, auch so wohl.

Locker erzählte er, wie es zu Wolfsegg kam. Einem Märchen vergleichbar sei Wolfsegg. Da gibt es die böse Schwiegermutter in Form der Jugendamtleiterin. Und natürlich in der Hauptrolle die starke und durchweg positiv dargestellte Heldin, die 15jährige Agnes, die sich um alles kümmert. Nach dem Tod von Vater und Mutter übernimmt Sie die Verantwortung für die beiden kleinen Geschwister und flieht mit ihnen in eine kleine, völlig abgeschiedene Hütte in den Bergen: Wolfsegg. Sie will unter keinen Umständen, dass die beiden Kleinen ins Heim kommen. Dort war sie selbst als Kind und musste Traumatisches durchstehen. Missbrauch ist das Grundthema des Romans, obwohl das Wort Missbrauch für Peter Keglevic nicht annähernd das unendliche Leid wiedergibt, das damit für die betroffenen Kinder verbunden ist. 

Nachdenklich und ungewöhnlich still lauschte das Publikum in der Lesbar den Erläuterungen und Lesepassagen..: "....und dann ertönte ein Schuss!" Mit diesen Worten endete die Lesung. "Nicht aufhören! Bitte Weiterlesen!", der spontane Ruf eines Zuhörers gab der spannungsgeladenen Stille am Ende eine befreiende Stimme.

Eine Lesung mit Nachhall und im Nachgang mit viel Zeit für interessante Gespräche.